Kochen Sie selbst für Ihren Hund!
Es gibt gar keinen Grund, es nicht zu tun. Der Aufwand hält sich sowohl zeitlich als auch finanziell sehr im Rahmen. Und wenn Sie ein paar Grundregeln beachten, können Sie sicher sein, dass sie damit nicht nur sich und Ihrem Budget, sondern auch Ihrem Hund einfach Gutes tun.
Einige Nährstoffe werden durch das Kochen reduziert. Indem man das Kochwasser dem Hund aber wieder zuführt und grundsätzlich schonend gart, kann man den Nährstoffverlust minimieren. Man kann das Fleisch auch roh oder leicht gegart unter die Portion mischen.
Unsere 3 Grundregeln:
50 : 25 : 25
Vielfalt
das Ca : P -Verhältnis
Wir füttern 50% tierische Proteine (z.B. Muskelfleisch, Herz, Leber, Eier, Milchprodukte, Fisch), davon Leber aber nicht mehr als 5% der Ration. Zur Info: 40% Protein ist ausreichend für den sog. Erhaltungsbedarf des Hundes. Wenn sehr proteinreich gefüttert wird, belastet dies den Stoffwechsel des Hundes und damit vor allem die Nieren.
Mindestens 25% machen Gemüse und Obst aus und sorgen so für die nötigen Ballaststoffe.
Kohlenhydrate in Form von Getreide oder Pseudogetreide sind ein erstklassiger Energielieferant. Das ist deshalb so wichtig, weil auch das Gehirn unserer Hunde schnell verfügbare Kohlenhydrate benötigt, um gut funktionieren zu können. Die Energie, die der Körper aus den Kohlenhydraten zieht, ist sofort verfügbar. Sie muss nicht erst, wie beim Protein, zunächst in Peptide, Aminosäuren und später Glucose vom Stoffwechsel aufgeschlüsselt werden, um dem Körper zur Verfügung zu stehen. Deshalb wird der Stoffwechsel nicht belastet, es gibt keine Abbauprodukte.
Wir kochen in der Regel für 2 Tage. Wird es mal mehr, frieren wir den Rest ein. Meist haben wir 2-3 verschiedene Fleisch- oder Fischsorten (beispielsweise Rind, Huhn und Lachs) sowie Leber vorrätig und wechseln bei der nächsten Bestellung die eine oder andere Fleischsorte aus, denn ein breites Nahrungsangebot stellt eine breite Skala an notwendigen Nährstoffen bereit.
Gemüse und Obst liefert im Sommer größtenteils unser Garten; was übrig ist, wird püriert und eingefroren für den Winter. Der Speiseplan sieht u.a. Karotten, Rote Bete, Kohlrabi, Pastinaken, Spinat, Kürbis, Äpfel und Birnen vor. Vom Metzger holen wir uns das frische Sauerkraut.
Beim (Pseudo)Getreide wechseln wir von Reis über Hirse, Buchweizen, Couscous und Kartoffeln (auch Kartoffelbrei) gern auch mal zu Haferflocken, die zwar reichlich Fett haben, aber ebenfalls gut verträglich sind und einen hohen Zink-Anteil besitzen.
Das Calcium-Phosphor-Verhältnis
Bei einer knochenlosen Ernährung sollte das Verhältnis von Calcium zu Phosphor gut austariert sein. Fleisch enthält einen hohen Anteil an Phosphor, aber wenig Calcium. Auch Milchprodukte enthalten nicht die nötige Calciummenge, die ein Hund braucht. Je mehr Fleisch eine Portion enthält, je mehr Calcium muss hinzugefügt werden. Der Fettgehalt des Fleisches spielt dabei ebenfalls eine Rolle.Als grobe Daumenregel auf ein Verhältnis von 50-55% Fleischanteil kann man mit ca. 1200 bis 1400mg Calcium auf 500 g Rohstoffgewicht kalkulieren. Calcium kann man beispielsweise in Form von Eierschalenpulver oder Calciumcarbonat zuführen. Die Eierschale enthält ca. 38,8% reines Calcium und Calciumcarbonat ca. 36% Calcium, dh. wir geben 1,5 – 1,8g Eierschale oder 1,6 – 1,9g Calciumcarbonat auf 500g Rohstoffgewicht.
Diese Angaben beziehen sich auf den erwachsenen Hund und nicht auf Junghunde!
Je größer und vielfältiger das Angebot an Rohstoffen ist, umso weniger Nahrungsergänzungsmittel sind notwendig. Calcium allerdings muss immer supplementiert werden, sofern keine Knochen verfüttert werden.
Wenn möglich Bio
Aufgrund der höheren Kosten ist es nicht immer machbar, unsere Hunde ausschließlich mit Bio-Kost zu ernähren. Da ist eine Bio-Prioritätenliste eine gute Alternative. Auf unserer Bio-Prioritätenliste stehen beispielsweise Huhn, Pute, Äpfel, Kartoffeln, Öle und die meisten Nahrungsergänzungsmittel.Alles da?
Eine kleine Liste von Nahrungsergänzungsmitteln, die man im Haus haben sollte, wenn man selbst gesund für den Hund kochen möchte:- Calciumcarbonat, Calciumcitrat oder Eierschalenpulver (s.o.)
- ein gutes Öl (z.B. Fisch-/ Lachsöl, Distelöl, Rapsöl, Hanföl, Leinöl, Kürbiskernöl …) oder auch mal eine kleine Sardine in Öl aus der Konserve oder eine Omega 3 Kapsel
- Hagebuttenpulver für den Vit. C - Kick ab und an
- Kräuter: frisch oder getrocknet – 2 TL ab 40kg pro Tag, in die gekochte Portion (Dill, Petersilie, Basilikum, Schnittlauch … nie alles, aber immer wieder etwas)
- Seealge - wegen seines Jodgehaltes bitte sparsam verwenden
- Bierhefe zur Unterstützung der Haut
- Apfelessig ist reich an Spurenelementen
- Ein guter Honig
- Flüssiges Probiotikum
- Spirulina für die Nährstoffversorgung
Unsere Nahrungsergänzungen geben wir kurz vor dem Füttern hinzu.
Nun können wir loslegen.
Dieses einfache Rezept hilft Ihnen dabei und ist ein- bis zweimal in der Woche eine schöne Abwechslung für Ihren Hund. Insgesamt dauert die Zubereitung dieser Mahlzeit kaum mehr als 15 Minuten.
Das Gute darin:
- 500g Rindergehacktes
- 15g Hühner- oder Putenleber (für den Vit A Bedarf)
- 250g Gemüse (z.B. Karotte, Zucchini oder Rote Bete)
- 125g brauner Reis ungekocht
- 1,5 EL feines Distelöl
- 3,4g Calciumcarbonat
So schnell und einfach geht das:
Das Gemüse in Stücke schneiden und im Mixer mit etwas Wasser pürieren. Den Gemüsebrei in einen Topf geben, für 5 Min. auf kleiner Flamme köcheln lassen. Das Rindergehackte dazugeben und kurz mitbrühen oder auch roh dazugeben. Zwischenzeitlich den Reis gut gar kochen, und die Leber kurz in der Pfanne anbraten.
Hinweis:
Öle sind bis auf wenige Ausnahmen recht hitzeempfindlich. Deshalb geben Sie sie am besten erst nach dem Kochen hinzu, um das Gute im Öl zu bewahren.
Alles in eine Schüssel geben, Distelöl und Calciumcarbonat untermischen.
Andere Nahrungsergänzungen geben wir nach Bedarf: Die Bierhefe gern in Zeiten des Fellwechsels, die Seealge und Spirulina etwa alle 2 Tage im Wechsel, zur Stärkung des Immunsystems und Darms Bio-Apfelessig, Bio-Hagebuttenpulver und Bio-Honig abwechselnd. Unsere Hunde bekommen dreimal in der Woche 1-2 EL flüssiges Probiotikum in die Mahlzeiten.
Etwas auskühlen lassen. Fertig!
Eine Variante dazu:
Wir nehmen 250g Sauerkraut und ergänzen das Ganze mit 1 EL Tomatenmark. Ihr Hund wird es lieben und gesund ist es allemal.